Julia SKripnik und Natalya Klem
in Rondeshagen
(Lübecker Nachrichten)

Berliner Cellharmoniker
David Drost · Alexander Kahl · Andreas Kipp · Rouven Schirmer

Eine gelungene Mischung aus Klassik, Avantgarde und Unterhaltungsmusik – anspruchsvoll, virtuos und facettenreich dargeboten – das sind die Berliner Cellharmoniker.

Die außergewöhnliche Besetzung von vier Celli ermöglicht dem Ensemble seinen originellen Stil jenseits einer Trennung von ernster und unterhaltsamer Musik. Ob schwungvoll oder besinnlich, festlich oder zwanglos – das Ensemble verzaubert und begeistert zugleich.

Das umfangreiche Repertoire der vier Musiker erstreckt sich von Vivaldi bis MichaelJackson: Eigene Arrangements von Filmmusiken, Schlagern, Pop, und Jazz präsentiert das Quartett ebenso gekonnt wie Originalwerke der klassischen oder zeitgenössischen Musik. Die dynamischen Musiker veranlassten darüber hinaus mehrere Komponisten, Werke eigens für die Berliner Cellharmoniker zu komponieren.

Alle vier Cellisten sind mehrfache Preisträger nationaler und internationaler Musikwettbewerbe und als Kammermusiker und Solisten regelmäßig mit verschiedenen namhaften Ensembles, Orchestern oder Dirigenten tätig. Ausgebildet wurden sie an den renommierten Berliner Musikhochschulen bei Prof. Michael Sanderling und Prof. Wolfgang Boettcher.

Die Berliner Cellharmoniker gründeten sich 1994 und konnten sich seitdem erfolgreich in der Musikszene etablieren. So ist das Ensemble Gewinner des Kammermusikwettbewerbs „Charles Hennen“ (Niederlande) sowie des Violoncello-Ensemble-Wettbewerbs in Beauvais (Frankreich) und wurde darüber hinaus mit dem Sonderpreis der Stadt Beauvais, dem EMCY-Spezialpreis „Dancing Angel“ sowie dem Förderpreis der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“ ausgezeichnet. Konzerte auf renommierten Podien und im Rahmen namhafter Musikfestivals überzeugten zudem Publikum und Presse von der Besonderheit des Ensembles.

Ein besonderes Interesse der Musiker gilt dem sozialen Engagement: Seit 1999 engagieren sie sich in dem Verein „Yehudi Menuhin Live Music Now“ und gründeten 2004 den Verein „Würde für Kinder“, der unter anderem durch Benefizkonzerte Straßenkinder in Äthiopien unterstützt.


Erstaunte Gesichter beim Konzert

Edith Escudero Garcia und Janna Ruck beeindrucken Schüler der Albert-Mahlstedt-Schule mit klassischer Musik. Zum Abschluss gab es Weihnachtslieder.

Junge Menschen und klassische Musik? Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, hat gestern in der Albert-Mahlstedt-Schule in Eutin bestens harmoniert.

Hochkonzentriert und interessiert lauschten die rund 40 Schüler dem Musiker-Duo Janna Ruck und Edith Escudero Garcia, beide Stipendiatinnen der gemeinnützigen Organisation Live Music Now Lübeck, in der Sporthalle der Schule. Escudero Garcia brachte den Sinn der Veranstaltung treffend auf den Punkt: Musik ist eine Sprache, mit der die Kinder lernen sich zu trauen, Gefühle auszudrücken.“

Daher lädt die Albert-Mahlstedt-Schule drei- bis viermal jährlich Künstler für Auftritte in das Förderzentrum ein. „Aber wir haben Glück, dass wir kurz vor den Ferien noch ein Konzert ausrichten konnten“, sagte die die stellvertretende Schulleiterin, Teelke Thiemann-Rauscher, die den Auftritt organisierte.

Escudero Garcia und Ruck, die beide an der Musikhochschule Lübeck studiert haben und seitdem als freiberufliche Musikerinnen im Duett tätig sind, genügten ein Klavier und Rucks Stimme, um die Schüler in ihren Bann zu ziehen. Zwischen den Musik-Einlagen beeindruckte Escudero Garcia mit Berichten aus den Anfängen ihres Künstlerlebens. „Ich stamme aus Mexiko-Stadt und habe schon im frühen Kindesalter das Klavierspielen erlernt. Mit vier Jahren habe ich ein Konzert vor 200 Zuhörern gegeben.“ Und Ruck sorgte für einen inhaltlichen Zugang zu den Stücken, indem sie den Schülern die Texte bei den nicht-deutschsprachigen Liedern während der kleinen Pausen zwischen den Darbietungen übersetzte.

Von den Ausführungen war Thiemann-Rauscher sehr angetan. „So viel haben wir zu den Stücken noch nie erzählt bekommen“, sagte sie. Zum Abschluss des Konzertes bat sie die beiden Musikerinnen, noch ein Weihnachtslied anzustimmen. „Das machen wir doch gern“, sagte Escudero Garcia und spielte sowohl „Oh Tannenbaum“ als auch „Ihr Kinderlein kommet“, wobei die Schüler kräftig mitsangen.

Ostholsteinischer Anzeiger, 21. Dezember 2012